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Kundenbindungs- und Bonusprogramme – Belohnung gegen Daten

15. Mai 2023 | Privacy

Wenn es um Kundenbindungsprogramme geht, sind sich viele Verbraucher der Risiken für ihre Privatsphäre nicht bewusst. Es ist nicht schwer zu verstehen, warum – Kunden werden oft durch die Aussicht auf Rabatte, Belohnungen und andere Vorteile angelockt. Was viele jedoch nicht wissen, ist, dass sie im Gegenzug für diese Vergünstigungen möglicherweise mehr persönliche Daten preisgeben, als ihnen oftmals bewusst ist.

Ein Bonusprogramm sollte beiden Parteien einen gleichwertigen Nutzen bescheren

Als einer der Pioniere von Bonussystemen kann das Bonusheft, welches man beim jährlichen Gang zum Zahnarzt abstempeln lassen kann, gesehen werden. Hier erhält man von der Krankenkasse einen Zuschuss zu den Behandlungskosten, wenn man nachweisen kann, dass man über einen bestimmten Zeitraum regelmäßig zur zahnärztlichen Kontrolle gegangen ist. Dies soll eine Win-Win-Situation sein. Durch die regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt kommt es zu weniger schwerwiegenden Behandlungen für die Krankenkasse. Die Patienten haben einen Anreiz, zur Kontrolle zu gehen, da sie nicht riskieren wollen, ihren Zuschuss zu verlieren, wenn sie eine Behandlung benötigen, die über die Leistungen der Krankenkasse hinausgeht.

Bonusheft

Das Bonusheft, das im Rahmen der zahnärztlichen Versorgung von den gesetzlichen Krankenkassen ausgegeben wird, ist ein Beispiel für ein Programm, das ein bestimmtes Nutzerverhalten fördern soll.

Kundenbindungsprogramme im digitalen Zeitalter

Bei modernen Kundenbindungsprogrammen müssen sich Kunden oft registrieren und persönliche Daten wie Name, Adresse, Zahlungsinformationen etc. angeben. Erfasst werden die Transaktionsdaten mit Hilfe von Apps oder Chipkarten vor dem Kauf oder dem Konsum. Diese Informationen können auch für Marketingzwecke verwendet werden, was sehr aufdringlich werden kann. Die gesammelten Daten sind natürlich auch der Gefahr des Diebstahls ausgesetzt. Diese Gefahr besteht generell immer dort, wo Daten gesammelt werden.

Da der Umfang und der Grad der Personalisierung der Daten bei Kundenbindungsprogrammen, insbesondere in der digitalen Welt, sehr hoch sein kann, ist dies ein nicht zu unterschätzendes Risiko.

Der Kunde wird analysiert und letztlich durch die erhobenen Daten monetarisiert

Auf den ersten Blick können Kundenbindungsprogramme insgesamt vorteilhaft sein, bergen aber auch Risiken für die Persönlichkeitsrechte der Kunden. Die Kunden sollten sich der potenziellen Risiken bewusst sein und Maßnahmen zum Schutz ihrer Daten ergreifen. Unternehmen sollten ebenfalls Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass Kundendaten sicher aufbewahrt und verantwortungsvoll verwendet werden.

Kundenbindungsprogramme stellen, wie bereits erwähnt, eine potenzielle Bedrohung für die Privatsphäre der Kunden dar, da sie einen erweiterten Zugang zu Kundendaten bieten können. Unternehmen nutzen Kundenbindungsprogramme häufig, um die Vorlieben ihrer Kunden sowie deren persönliche Daten wie Name, Adresse und Kontaktinformationen zu erfassen. Diese Daten können dann verwendet werden, um Kunden mit maßgeschneiderter Werbung und Angeboten anzusprechen oder sogar ihr Kaufverhalten zu manipulieren. Sie werden in vielen Fällen aber auch an Dritte verkauft oder in einer Weise verwendet werden, die nicht zum Vorteil der Kunden ist.

Finanzielle Alternativlosigkeit kann die Folge sein

Schwierig wird es, wenn ein Punkt erreicht ist, an dem viele Kunden aus finanziellen Gründen nicht mehr auf diese Bonusprogramme verzichten können. Man stelle sich vor, der Einkauf ohne Payback oder Deutschland Card wäre 50 Prozent teurer als mit. Das würde viele Menschen indirekt zur Nutzung zwingen, weil sie sich den Einkauf ohne aktive Mitgliedschaft schlicht nicht leisten könnten oder wollten. In Amerika gibt es bei einigen Supermarktketten bereits Tendenzen in diese Richtung. Kundenbindungsprogramme boomen dort buchstäblich.

Statista Kundenkarten

Statista Infografik über Bonus-Aktionen und sonstige Kundenbindungsprogramme

Fazit

Kundenbindungsprogramme dienen im Allgemeinen dazu, Kunden für ihre Treue zu belohnen. Unternehmen, die solche Programme anbieten, sollten jedoch sicherstellen, dass Kundendaten nur für den vorgesehenen Zweck erhoben und verwendet werden und dass die Kunden wissen, wie ihre Daten verwendet werden.

Die Gesellschaft sollte sich auf jeden Fall davor hüten, dass Kundenbindungsprogramme zur Norm im Alltag werden. Dies könnte zu Abhängigkeiten führen und letztlich dazu, dass der Schutz der eigenen Daten nur noch für Wohlhabende möglich ist.

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