Design kann eine wichtige Rolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft spielen. Vom Produktdesign bis zur Stadtplanung kann eine nachhaltige Konzeption dazu beitragen, die Material- und Energieeffizienz zu verbessern, Abfall zu reduzieren und eine bessere Lebensqualität für alle zu schaffen. Aber wie sieht es mit Design im Bereich Digitalisierung und Technologie aus? Kann es auch dazu beitragen, die Umwelt zu schützen und nachhaltiger zu gestalten?
Die Antwort ist ja, und hier sind einige Beispiele dafür:
Energieeffiziente Hardware
Eine der offensichtlichsten Möglichkeiten, wie Technologie die Umwelt schützen kann, ist die Verwendung energieeffizienter Hardwarekomponenten. Hersteller wie Apple oder Dell haben ihre Geräte in den letzten Jahren immer energieeffizienter gemacht und den Stromverbrauch gesenkt. Dies senkt nicht nur den Energieverbrauch, sondern auch die Betriebskosten und kann die Lebensdauer der Geräte verlängern.
Ein prominentes Beispiel aus dem Notebook-Bereich war der Wechsel von Apples Chip-Architektur zu RISC mithlife von Arm-Chips. Auf diese Weise konnte der Stromverbrauch der MacBooks enorm gesenkt werden, was sich auch positiv auf die Akkulaufzeit auswirkt.
Moderne Computerprozessoren die den Befehlssatz RISC verwenden, können trotz großer Leistung sehr energieeffizient sein
Nachhaltige Software-Entwicklung
Aber auch bei der Softwareentwicklung gibt es Möglichkeiten, Nachhaltigkeit zu fördern. Beispielsweise können Entwickler darauf achten, dass ihre Programme ressourcenschonend programmiert sind und nur die benötigten Ressourcen wie RAM oder CPU nutzen. Ein schlanker, auf das Notwendige beschränkter Code trägt ebenfalls dazu bei, unnötige Kapazitäten zu binden. Programme sollten auch so programmiert werden, dass sie nur die minimale Menge an Speicherplatz benötigen, die für ihre Aufgabe erforderlich ist.
Ein Beispiel für ressourcenschonende Software ist das VPN-Protokoll WireGuard. WireGuard hat einen sehr einfachen und schlanken Code, der nur ca. 4.000 Zeilen umfasst. Dadurch werden weniger Netzwerkressourcen verbraucht, was wiederum zu einer schnelleren Datenübertragung und einem geringeren Energieverbrauch führt.
Das VPN-Protokoll WireGuard als Beispiel für effizienten und ressourcenschonenden Code
Recycling von Elektronik
Ein weiterer Bereich, in dem Technologie und Nachhaltigkeit zusammentreffen, ist das Recycling von Elektronik. Elektronikschrott stellt ein großes Umweltproblem dar, da er oft schwer abbaubare Materialien wie Kunststoffe oder Schwermetalle enthält. Unternehmen wie Dell, HP oder Apple haben bereits spezialisierte Programme zur Rücknahme und zum Recycling alter Hardware-Produkte gestartet, um die Menge an Elektronikschrott zu reduzieren und die Materialien zurückzugewinnen. Zu den Materialien, die insbesondere wiederverwendet werden können, gehören Aluminium, Kupfer, Gold, Chips und sonstige Platinen.
Es ist jedoch wichtig, dass die Hersteller bereits bei der Konstruktion ihrer Produkte die Recyclingfähigkeit berücksichtigen und dass die Recyclingprozesse kontinuierlich optimiert werden, um eine effiziente Wiederverwendung der Materialien zu ermöglichen. Die Europäische Union hat ihrerseits eine Verordnung auf den Weg gebracht, die die Nachhaltigkeitsanforderungen an Unternehmen im Umgang mit Batterien und Altbatterien verschärfen wird.
Die einzelnen Komponenten, die in Smartphones verbaut sind, sollten nach dem Produktlebenszyklus in die Kreislaufwirtschaft zurückgeführt werden.
Digitales Design für Nachhaltigkeit
Möglichkeiten zur Förderung der Nachhaltigkeit gibt es aber auch im Bereich des digitalen Designs. Beispielsweise können Webdesigner darauf achten, dass ihre Websites ressourcenschonend gestaltet sind und nur die notwendigen Daten übertragen werden. Auch die Nutzung erneuerbarer Energien für Webserver oder die Optimierung von Suchmaschinenalgorithmen für nachhaltige Produkte können dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Generell kann digitales Design zur Abfallvermeidung beitragen. Durch digitale Prototyping-Tools können beispielsweise Produkte vor der Produktion getestet werden, was dazu beitragen kann, dass weniger Ausschuss produziert wird. Digitale Dokumente sorgen zudem für weniger Papierverbrauch.
Reduce, Reuse and Recycling kann auch für Software gelten
Fazit
Nachhaltiges Design ist nicht nur eine Frage des Umweltschutzes, sondern auch eine Frage der Wirtschaftlichkeit und der sozialen Verantwortung. Verschiedene Technologien bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, um nachhaltiges Design zu fördern und die Umwelt zu schützen. Nachhaltigkeit sollte in allen Lebensbereichen eine zentrale Rolle spielen und immer wieder thematisiert werden.
Es liegt aber auch an uns allen, diese Möglichkeiten zu nutzen um eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.
—
Pyngu Digital