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Horizontale vs. vertikale Videos – Welches Videoformat passt zu wem?

15. Jul 2024 | Design

In der digitalen Welt von heute spielen Videos eine zentrale Rolle in unserer Online-Kommunikation. Während wir uns an ihre Omnipräsenz gewöhnt haben, findet im Hintergrund eine stille Revolution statt: der Aufstieg des vertikalen Videoformats.

Traditionell wurden Videos im horizontalen Format produziert, basierend auf der Entwicklung des Fernsehens und des Kinos. Die Augen des Menschen sind nebeneinander angeordnet, was einen größeren horizontalen Blickwinkel ermöglicht. Daher wurden Bildschirme und Leinwände im Querformat entworfen.

Die Geburt des vertikalen Videos ist auf die Verbreitung von Smartphones zurückzuführen. Mit der zunehmenden Nutzung mobiler Geräte zur Videoaufnahme und -wiedergabe entstand ein neuer Trend. Die Nutzer hielten ihre Geräte instinktiv vertikal, was zu einer Flut von „hochkant“ aufgenommenen Videos führte.

Technisch gesehen unterscheiden sich horizontale und vertikale Videos hauptsächlich durch ihr Seitenverhältnis. Horizontale Videos haben typischerweise ein Seitenverhältnis von 16:9 oder 4:3, während vertikale Videos häufig ein Seitenverhältnis von 9:16 oder 2:3 haben. Diese Unterschiede wirken sich auf den Bildaufbau, die Wiedergabe und die Wahrnehmung des Inhalts aus.

Auch die Auflösung spielt eine wichtige Rolle. Während horizontale Videos häufig in Standardauflösungen wie 1080p oder 4K produziert werden, müssen vertikale Formate angepasst werden. Dies kann zu Qualitäts- und Kompatibilitätsproblemen führen, insbesondere wenn vertikale Inhalte auf horizontalen Bildschirmen wiedergegeben werden sollen.

Die Entwicklung von horizontalen zu vertikalen Videoformaten spiegelt die Veränderung unseres Medienkonsums wider. Wir haben uns vom passiven Betrachten auf großen Bildschirmen hin zu einer Welt entwickelt, in der Inhalte zunehmend auf kleinen, vertikalen Smartphone-Displays konsumiert werden. Dieser Wandel stellt Videoproduzenten, Marken und Plattformen vor neue Herausforderungen, bietet aber auch Chancen für innovative Inhalte und Erzählweisen.

Horizontale Videos: Vor- und Nachteile

Das horizontale Videoformat, auch Querformat oder Landscape genannt, ist seit Jahrzehnten der Standard in Film und Fernsehen. Dieses Format bietet einige wichtige Vorteile, bringt aber auch Herausforderungen mit sich, insbesondere in der zunehmend mobilen digitalen Welt.

Horizontale City

Schematische Darstellung einer horizontalen Videoaufnahme mit einem Smartphone

Vorteile:


Breiter Blickwinkel und mehr Details:

Ermöglicht einen breiteren Bildausschnitt, der dem natürlichen Sehfeld des Menschen ähnelt. Vorteilhaft für Landschaftsaufnahmen, Gruppenszenen oder Action-Sequenzen.

Kompatibilität mit traditionellen Medien:

Optimiert für Fernseher, Computermonitore und Kinoleinwände.

Professionelle Ästhetik:

Oft als „professioneller“ wahrgenommen, geeignet für cineastische Erzählweisen.

Flexibilität bei der Nachbearbeitung:

Mehr Spielraum für Ausschnitte und Neukadrierung.

Nachteile:

Herausforderungen bei mobiler Nutzung:

Nutzer müssen ihr Gerät drehen für bildschirmfüllende Ansicht.

Verschwendeter Platz bei vertikaler Betrachtung:

Große schwarze Balken oben und unten auf vertikalen Bildschirmen.

Weniger immersiv auf mobilen Geräten:

Können die Aufmerksamkeit des (faulen) Betrachters nicht so gut fesseln.

Anwendungsbereiche:

Horizontale Videos eignen sich besonders für kinematografische Produktionen, Landschaftsaufnahmen, Sportübertragungen, Tutorials und Unternehmensvideos.

 

Best Practises:

  • Ausgewogene Bildkomposition mit Regel des goldenen Schnitts
  • Nutzung von Kamerabewegungen wie Schwenks und Fahrten
  • Platzierung wichtiger Elemente eher in der Bildmitte
  • Experimentieren mit Split-Screen-Techniken

Vertikale Videos: Vor- und Nachteile

Das vertikale Videoformat ist, wie bereits erwähnt, für den Videokonsum auf Smartphones konzipiert und kann hier seine Vorteile voll ausspielen.

Vertikale City

Schematische Darstellung einer vertikalen Videoaufnahme mit einem Smartphone

Vorteile:

Optimiert für Mobilgeräte:

Perfekte Anpassung an Smartphones ohne Gerätedrehung.

Immersive Erfahrung auf Smartphones:

Intensiveres Seherlebnis durch Ausfüllen des gesamten Sichtfelds auf dem Smartphone.

Höhere Engagement-Raten:

Oft höhere Interaktionsraten auf mobilen Plattformen.

Ideal für personenzentrierte Inhalte:

Eignet sich für Porträts und Interviews.

Nachteile:

Eingeschränkter Blickwinkel:

Weniger horizontaler Raum für breite Szenen.

Probleme bei der Wiedergabe auf horizontalen Bildschirmen:

Störende schwarze Balken an den Seiten.

Eingeschränkte Flexibilität in der Nachbearbeitung:

Begrenzte Möglichkeiten beim Schnitt.

Anwendungsbereiche:

Vertikale Videos eignen sich besonders für Social Media Plattformen, Messaging-Apps, Mobile Werbung und für das Live-Streaming von Content-Creator.

 

Best Practises:

  • Fokus auf einen zentralen Punkt im Bild
  • Nutzung vertikaler Kamerabewegungen
  • Experimentieren mit vertikalen Übergängen
  • Berücksichtigung der „sicheren Zone“ für Text und wichtige Elemente (insbesondere innerhalb Social-Media-Apps)

Aktuelle Trends

Die Videolandschaft befindet sich in einem ständigen Wandel, der durch technologische Fortschritte und sich verändernde Nutzungsgewohnheiten vorangetrieben wird. Hier werden aktuelle Trends vorgestellt:

Dominanz vertikaler Videos in sozialen Medien:

Plattformen wie TikTok, Instagram Reels und YouTube Shorts haben vertikale Kurzvideos zum Mainstream gemacht. Diese Formate erfreuen sich enormer Beliebtheit, insbesondere bei jüngeren Zielgruppen.

Adaptive Videoproduktion:

Immer mehr Unternehmen und Medienhäuser produzieren Inhalte, die sowohl im vertikalen als auch im horizontalen Format funktionieren. Dies erfordert neue Ansätze in Drehbuch, Aufnahme und Postproduktion.

KI-gestützte Anpassungen:

Künstliche Intelligenz wird zunehmend eingesetzt, um Videos automatisch an verschiedene Formate und Plattformen anzupassen, einschließlich der intelligenten Beschneidung von horizontalen zu vertikalen Videos.

Interaktive vertikale Videos:

Besonders in der Werbung und im E-Commerce gewinnen interaktive Elemente in vertikalen Videos an Bedeutung, die direkte Nutzerinteraktionen ermöglichen.

Vertikale Live-Streams:

Live-Streaming im vertikalen Format hat stark zugenommen, insbesondere für Influencer-Marketing und E-Commerce-Anwendungen.

Anpassung traditioneller Medien:

TV-Sender experimentieren mit vertikalen Formaten für ihre digitalen Plattformen und insbesondere Nachrichtenorganisationen produzieren zunehmend vertikale Kurzvideos für soziale Medien.

Vertikale Cam

Professionelle Kameras werden zunehmend auch für die Produktion von vertikalen Videos eingesetzt

Zukunftsausblick

Die Zukunft der Videoformate verspricht spannend zu werden. Während vertikale Videos ihre Vormachtstellung im mobilen Bereich weiter ausbauen dürften, werden horizontale Formate ihre Stärken behalten. Der Schlüssel zum Erfolg wird darin liegen, die jeweiligen Vorteile beider Formate zu verstehen und gezielt einzusetzen, um für jede Plattform und Zielgruppe das bestmögliche Seherlebnis zu schaffen. Mögliche zukünftige Entwicklungen könnten u.a. sein:

Flexible Bildschirme:

Die Entwicklung von faltbaren und drehbaren Smartphone-Displays könnte die strikte Trennung zwischen horizontalen und vertikalen Formaten aufweichen.

Erweiterte und Virtuelle Realität (AR/VR):

Erweiterte und Virtuelle Realität (AR/VR):
Mit der Weiterentwicklung von AR- und VR-Technologien könnten neue, immersivere Videoformate entstehen, die über die traditionelle horizontale oder vertikale Ausrichtung hinausgehen.

360-Grad-Videos und sphärische Inhalte:

Diese Formate könnten an Bedeutung gewinnen und die Grenzen zwischen horizontalen und vertikalen Videos verwischen.

Personalisierte und dynamische Formatanpassung:

Auch durch die Hilfe von KI könnten in Zukunft Videos in Echtzeit an die Präferenzen und das Gerät des einzelnen Nutzers angepasst werden.

Multiformat-Storytelling:

Geschichten könnten so konzipiert werden, dass sie je nach Betrachtungsweise (horizontal oder vertikal) unterschiedliche Aspekte oder Perspektiven offenbaren.

Weiterentwicklung der Aufnahmetechnik:

Kameras und Smartphones könnten mit Technologien ausgestattet werden, die gleichzeitig hochwertige horizontale und vertikale Aufnahmen ermöglichen. 

Fazit

Die Debatte „horizontal vs. vertikal“ ist nicht eindeutig zu beantworten. Beide Formate haben ihre Berechtigung und ihre spezifischen Anwendungsbereiche. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die Stärken beider Formate zu verstehen und gezielt einzusetzen.

Letztlich geht es nicht nur um die Ausrichtung des Videos, sondern um die Geschichte, die erzählt werden soll.

Pyngu Digital

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